Text 20.Rasante Entwicklung der Informationstechnik

 

1.Die Elektronikindustrie gehört zu den Wachstumsbranchen der deutschen  Wirtschaft. Mit einem Jahresvolumen von rund 350 Milliarden Mark (Stand 1998) ist Deutschland weltweit der drittgrößte Elektronikproduzent, hinter den USA und Japan. Deutschland hat gute Position auf dem Markt erkämpft. Insbesondere im Softwarebereich und im Informationstechnologiesektor (IT- Sektor). Man denke nur an Produktion von mikroelektronischen Bauelementen, IT- Anlagen  und- Systemen, Handys und anderen Kommunikationsgeräten.

2.Seit langem ist Deutschland Europas größter Markt für Computer, Hardware und Software. Hier haben sich Siemens-Nixdorf (SNI), Europas größter PC-Hersteller, sowie zahlreiche amerikanische und asiatische Firmen angesiedelt: Hewlett Packard, Acer, Toshiba  und andere.

3.Mitte der 90er Jahre entschied sich der amerikanische Chiphersteller  Advanced Micro Devices (AMD) für den Bau einer Chipfabrik in Dresden. Ausschlaggebend für den Standort waren die hochqualifizierten Arbeitnehmer. Nun werden heute in der sächsischen Landeshauptstadt hochleistungsfähige Mikrochips auf der Basis von 300-Millimater-Siliziumscheiben hergestellt. Es sei hinzugefügt, dass daran rund 50 Firmen und  Forschungsinstitute beteiligt sind. Man merke sich, dass dieser Superchip Taktfrequenzen von 1000 MHz erreichen soll. Es gibt in der Welt keine andere Anlage für die Massenproduktion von Chips dieser Technologie.

4. In Karlsruhe hat sich die Fa. Schneider & Koch auf Datensysteme und Hochleistungsnetzwerke für Personalcomputer spezialisiert. In Jena, wo die ersten Computer Osteuropas gebaut wurden, sind die Schwerpunkte Messtechnik, Optik, Optoelektronik, Bildverarbeitung, Mikrosystemtechnik, Softwareentwicklung oder auch Präzisionsmechanik. In München sitzt die Zentrale des Elektronikriesen Siemens. An der Grenze zu Österreich liegt das „Techno Z“, ein grenzüberschreitendes Technologiezentrum, dessen Branchenrichtung die Computer und Kommunikationstechnik ist.

5. Die ganze Produktion von deutschen Chips wurde in den 90er Jahren auf ASICs (anwenderspezifisch integrierte Schaltkreise) umgestellt. Hypermoderne Chip Fabriken gibt es heute unter anderem in Landshut, Augsburg und Heilbronn, aber nur Dresden kann auf 2 verweisen-  eine von Siemens und eine der amerikanischen Firma AMD.

6. Von vielen Softwarehäusern Deutschlands sei SAP hervorgehoben. SAP bedeutet Systeme, Anwendungen, Produkte in der Datenverarbeitung. Diese Firma aus der Provinz ist das fünftgrößte Softwarenhaus  in der Welt und die Nummer 1in Europa. 1972 gegründet, beschäftigt SAP 7000 Spezialisten. Zusammen mit dem amerikanischen Riesen Microsoft will SAP die offene Standardschnittstelle „ Bapsi“ (Business Aplication Programming Interface) entwickeln. Dann kann damit jeder Internetnutzer künftig auf die Softwareanwendungen Verschiedener Hersteller zugreifen.

7. Obwohl die Bundesrepublik auf dem Sektor Computertechnik recht erfolgreich ist, hat sie doch auch einige Probleme. Man erinnere sich daran, dass Deutschland Mangel an erfahrenen IT- Fachleuten hat. Darum lockt man kompetente Fachkräfte sogar ganze Softwarefirmen aus dem Ausland an. In Deutschland modernisieren sie Computerprogramme von Banken, Versicherungen, Internetanbietern oder  Produktionsanlagen.

8. Auch Forschung braucht heute immer mehr elektronisch gestützte Auswertung von Daten. Aber es sei betont, nicht  Wissenschaft ist heute Macht, sondern die Fähigkeit, unendlich viele Erkenntnisse mit Computern nutzbringend zu verknüpfen.

9. Deswegen läuft in Deutschland die Aktion „Schulen ans Netz“. Im Zuge dieser Initiative werden Computerklassen eingerichtet. Die Schulen bekommen Personalcomputers, Software, Laptops und andere Ausrüstungen. Der Umgang mit PC, Maus und Internet soll zu den grundlegenden Fertigkeiten wie Lesen und Schreiben gehören.

10. Wir sprechen jetzt von 4 Computergenerationen. Aber die 5. Generationen rückt schon heran. Auf dem Markt sind schon die Rechner mit 500 Megahertz. Neue Peripheriegeräte, neue Busse, Schnittstellen, LCD- Displays mit flachen Bild- schirmen machen Konkurrenz den alten sperrigen Röhrenmonitoren. Gegenüber den großen Kästen haben LCD- Displays einige Vorteile: sie brauchen weniger Platzt und sind strahlungsfrei. Auch im Dauerbetrieb können sie ihren Besitzer niemals gesundheitlich gefährden.

11. Über Bits, Gigabytes und Weltrekorde informiert in Deutschland jährlich die Gebiet. Die Gebiet, die Zentrale Messe für Computer, Büro- und Informationstechnik in Hannover, ist die größte Computermesse der Welt, Ihre Ausstellungsfläche beträgt über 380000 Quadratmeter. 1999 stand die Gebiet ganz im Zeichen der Multimedia von morgen. Man zähle hier nur einige Ausstellungsgüter als Beispiel auf: neue Digitaldiscs, ein neues Datenmedium, Schnittstelle IEEE 1394, der Universal Serial Bus (USB). USB soll künftig die serielle und parallele Schnittstelle Computers ersetzen und die Funktionen des Tastatur- und Mausanschlusses eingemeinden. Scanner, digitale Kameras, Modemadapter, kurt alles, was den PC zur Multimediazentrale erweitert, war auf der Messe in Hannover vertreten. Die Gebietbesucher konnten den ganzen Gerätepark der Informationsgesellschaft sehen. Mobiltelefon, E- Book, Pager, Player, Notebook und viele andere High-Tech-Wunder. Natürlich wäre alles das ohne mikroelektronische Wende, moderne Satellitentechnik und Glasfaserkabel kaum möglich gewesen.